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Realschule Plus in Ingelheim

Wettbewerb Ankauf

 

Situation

Die städtebauliche Situation präsentiert sich heterogen. Zweigeschossige Wohnbebauung im Westen, die Bahn und die neue Umgehungsstraße im Norden, im Hintergrund Industrieanlagen und schließlich der Rhein. Im Osten schließen sich Gärtnereien an und im Südosten wird die Bebauung dichter und der alte Ortskern beginnt. Das Grundstück selbst allerdings ist geprägt von den umschließenden Natursteinmauern und der Linearität der Obstbaumreihen. Die Mauern und die Vegetation gliedern den Ort und bestimmen den Charakter des leichten Hanges.

Idee

Das Bild der MAUER, als identitätsstiftendes Element wird aufgegriffen und als Baustein für die neue Schulkonzeption verwendet. Die Mauer gibt Schutz, bildet Raum, grenzt ab, stützt und friedet ein. Sie bestimmt mit ihrer Materialität, ihrer Struktur und ihrer Geschichte den Ort und den Landschaftsraum.

Die Mauern zonieren den Hang, sie spannen Räume auf, sie gestalten den Ort. In ihrer Maßstäblichkeit bilden sie an ihren Stirnseiten ein Pendant zur Wohnbebauung. Die Hang hinauf gibt es eine Staffelung in der Höhenentwicklung. Die Mauern trennen ab und schaffen gleichzeitig Durchlässe - Foyer. Die Mauer ist flexibel, sie kann gekürzt und verlängert werden ( weitere Bauabschnitte ). Die vorhandenen Wegebeziehungen werden gestärkt und laufen durch das Haus oder an Ihm vorbei. Die Freibereiche werden durch linear angeordnete Baumreihen gegliedert.

Gebäudeform – Baukörper – Konzept

Das Konzept sieht drei Bereiche vor, die das Grundstück zonieren. Den Baukörper der Schule, der aus sich überschiebenden Mauern besteht. Den Bereich der Sporthalle, des Ganztagesbereiches und der Mensa, die im nördlichen Grundstücksbereich die Fläche des Sportfeldes aufziehen und die Fachoberschule, die den südlichen Abschluss der Bebauung darstellt ( als 2. BA zu realisieren ).

Jeder dieser Baukörper ist aus „ Mauern „ zusammengesetzt, die jeweils ein Thema beinhalten:
Allgemeiner Unterrichtsbereich, Fachklassen, Sonderräume ( Mehrzweckraum, Bibliothek usw. ), Speisebereich, Sport, FOS. Die Verwaltung findet ihren Ort im Sockel des Schulgebäudes, wo sie den Geländeversprung ausnutzend als Basis dient.

Freiräume

Der Schulbaukörper trennt den im Südosten gelegenen Schulhof von der neu geschaffenen Eingangssituation für die drei Neubauten ab. Im Westen spannt sich der Sporthof mit dem Ganztagsbereich auf, der am Nachmittag besonnt ist. Die Fachoberschule hat vor dem Gebäude einen eigenen Freibereich, der den Werkhöfen der Schule gegenüberliegt. Die Sporthalle bildet einen Gegenpol zur neuen TG-Halle. Die Freibereiche sind mit den verschiedenen Themen belegt und haben unterschiedliche Größe und Qualität.

Inneres Konzept

Die Anordnung der Mauern bestimmt das innere Konzept der Schule. Durch die Überschiebung, durch Versätze und durch die Erschließungsräume zwischen den Mauern entsteht ein Spannungsfeld zwischen massiv und transparent. Es entsteht eine Abfolge von überdachtem Eingangsbereich, einer zur Orientierung dienenden Foyerzone ( 0.00 ) von der man in die Verwaltung oder in die Ebene der Klassenräume gelangen kann, einer Foyerzone ( +2.00 ), die zusammen mit dem Mehrzweckraum als Veranstaltungsraum dient und wiederum einem überdachten Außenraum als Ein- oder Ausgang zum Ort. Der Weg durch das Gebäude läuft senkrecht zum Hang. Der Weg zum Unterricht zweigt von der oberen Foyerzone ab und führt von dort aus in die weiteren Geschosse. Innerhalb der Ebenen sorgen die Innenhöfe für Licht und Luft, die Flure führen ins Helle.

Fassade – Farbe

aussen

Die einzelnen Mauern – massive Schulbereiche – greifen die warmen Farben der ortstypischen Mauern auf. Ihre Öffnungen überschieben sich und greifen damit auch in der Ansicht das gestalterische Prinzip der Grundrisse auf. Innerhalb der Öffnungen gibt es ein Wechselspiel von offen und geschlossen. Die Lüftungsflügel sind als massive Holzelemente ausgebildet, die in verschiedenen Rot- und Brauntönen angelegt sind. Die transparenten Zwischenzonen sind als horizontal gegliederte Pfosten-Riegel-Konstruktionen geplant. Das Grün der Baumreihen und der Freibereiche bildet den klassischen Kontrast.

innen

Die Holztöne der Öffnungsflügel finden in den Türen und Schrankmöbeln ihre Entsprechung. Die Böden haben einen Belag aus Linoleum in verschiedenen Anthrazittönen. Die inneren Treppen sind als gefaltete Metalltreppen konzipiert.

Energie - Nachhaltigkeit

Ziel ist es mit wenig technischem Aufwand optimierte Raumkonditionen zu schaffen, um den Energiebedarf des Neubaus deutlich zu senken und damit einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu leisten. Ein kompakter Grundriss, der trotzdem Flexibilität ermöglicht, ist unser Ansatz Ressourcen zu schonen und auf lange Sicht eine effektive Nutzung des Gebäudes zu gewährleisten.