Zum Hauptinhalt springen

Neubau Forum am Rathaus in Seeheim (In Bau)

Bauherr: Gemeinde Seeheim-Jugenheim

Die Gemeinde

Die Gemeinde Seeheim-Jugenheim entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen 1977. Die Gemeinde hat ca. 16.000 Einwohner und besteht, außer aus Seeheim und Jugenheim, noch aus den Ortsteilen Balkhausen, Ober-Beerbach, Steigerts, Stettbach und Malchen.

Das Zentrum und mit fast 9.000 Einwohnern größter Ortsteil der Gemeinde ist Seeheim. Gelegen an der Bergstrasse zeichnet sich die Landschaft durch ein besonders mildes und sonniges Klima aus und macht sie somit zu einem der reichsten Kulturlandschaften Deutschlands mit Weinbau, Obst, Mandeln, Edelkastanien und Walnüssen.

 

 

Das Zentrum

Das Zentrum der Verwaltung und der Kultur bildet der Platz um die alte Schule (heute Sitz des Bürgermeisters) am Villenave-d´Ornon-Platz.

Eingerahmt von aufgelockerter, kleinteiliger Wohnbebauung, Gebäuden des Einzelhandels, einer Bank und Gastronomie sowie weitläufigen Grünanlagen, mit zum Teil altem Baumbestand, ist dies ein Ort zwischen geschlossener Dorfstruktur und offenem Landschaftsraum.

Südlichen Abschluss bildet dabei die alte Sport- und Kulturhalle. Sie ist kultureller Mittelpunkt der Gemeinde, wurde 1970 errichtet und 2016 aufgrund massiver Bauschäden geschlossen.

 

 

Die Aufgabe

Geplant war die Sport- und Kulturhalle bis zur Decke des Untergeschosses zurückzubauen und auf den bestehenden Wänden und Fundamenten des Untergeschosses neu aufzubauen.

Die Ausmaße des Hallengebäudes sollten sich an der Grundfläche des Bestands orientieren. Anpassungen in der Aufteilung des Gebäudes sollten erfolgen.

Die Baumaßnahmen umfassten den Abriss des Bestandsgebäudes mit Ausnahme des Untergeschosses, die Neuerrichtung des aufgehenden Gebäudes inkl. aller Fassaden und des Daches, sowie der gesamte Innenausbau, die gesamte technische Gebäudeausstattung und die geplante Innenausstattung für die geplanten Nutzungen.

Nach eingehender Prüfung des Bestandskellers wurde allerdings von dieser Planung Abstand genommen, da die angedachte Wiederherstellung und Ertüchtigung nur maginal günstiger war als ein neuer, bautechnisch einwandfreier Keller.

 

Der Entwurf

Der Neubau soll sich nicht nur auf eine neue Sport- und Kulturhalle beschränken. Vielmehr soll in dem Gebäude eine völlig neue Nutzungsvielfalt entstehen, die eigentlich auch unterschiedliche Gebäudetypologien erfordert.

Neben einer Sport- und Kulturhalle ist auch die Gemeinde-Verwaltung, eine Mediathek, Sitzungsräume, das Archiv und ein Schießstand zu realisieren. Die Fülle dieser Nutzungsanforderungen führen zur Idee eines "Dorfs" in Form eines Dreiseithofs.

Um diese klassische Gebäudeform zu stärken, erhalten die drei Gebäudeteile jeweils ein Satteldach mit einer Neigung von 32 Grad, was dem durchschnittlichen Winkel vom Stettbach bis zur Burg Tannenberg entspricht.

Gestaffelt werden die Gebäudeteile (klein, mittel, gross) nach Osten, zum Odenwald, wobei sich das mittlere, wie im Bestand, nach Süden orientiert.

Verbunden werden die drei Teile mit einem gemeinsamen Foyer mit Garderobe und Toiletten.

Diese Komposition fügt sich, durch Ihre Auflösung in die Einzelteile, harmonisch in die Umgebung ein, ist Teil des Ganzen. Sie will nicht modischer Edelstein sein, sondern vielmehr Tradition, Bürgernähe, Kontinuität und Verlässlichkeit vermitteln.

Zudem werden auch die Freianlagen rund um die alte Schule und dem neuen "Bürgerzentrum" gestaltet um den geänderten Anforderungen gerecht zu werden und die neue Gebäudeform, die keine Rückseite hat, mit den vorhandenen Wegebeziehungen zu verzahnen.